Mittwoch, 13. Juli 2011

Marée am Grimsel



Das Marée bildet eine gute Alternative zu den weiteren Zustiegen für die Eldorado-Routen - besonders wenn man nur einen Tag Zeit hat und mit dem ÖV unterwegs ist. Wie es im Führer geschrieben steht, ist es eine gute Belastungsprobe für den Herzschrittmacher. Zu den Felsen, die direkt aus dem Stausee herausstechen, kommt man, indem man unmittelbar vor dem Tunnel des Wanderweges Richtung Lauteraarhütte an einem Bohrhaken 40 Meter und dann ein weiteres Mal an einem Stand nach links auf ein Felsband abseilt. Eigentlich wollten ich und Nicolas die rechteste Route probieren, doch gleich zu Beginn machte mein Herzschrittmacher das erste Mal schlapp. Eine wirklich fiese Reibungsstelle erwartet einem ca. 3 Meter über dem Boden und der erste Bolt ist noch ausser Reichweite. Nach langem Rumprobieren und Zögern entschlossen wir uns die Route links davon in Angriff zu nehmen. Die erste 5c+-Länge startet mit einer Reibungsstelle und geht dann in einen schönen, einfachen Riss über, bis es oben wieder plattiger wird. Leider herrscht ein ziemliches Durcheinander an Routen und Hakenmaterial. Nach der ersten Seillänge wirds dann aber übersichtlicher. Die zweite Seillänge wartet wiederum gleich vom Stand weg mit einer kniffligen Reibungsstelle auf und führt nach einem einfachen Quergang zum Stand. Die dritte Seillänge ist mit 6b die schwerste der Route. Nachdem man an einer Schuppe zum ersten Bolt raufgepiazt ist, kommt ein ausgeschliffener Quergang gefolgt von einem steilen Aufschwung, 100 % Reibung ist gefragt. In der letzten Seillänge wechseln wir in die Route, die wir zuerst machen wollten, da es in dieser noch eine schöne 6c-Stelle hat. Wers nicht frei kann, kann es auch technisch lösen :). 
Danach kletterten wir noch den cleanen 45m-Riss am anderen Ende des Tunnels, welcher sich, wie könnte es anders sein, hervorragend selber absichern lässt. Plaisir pure et dure! Wichtig: Den Riss nicht zu Ende verfolgen sondern auf der Höhe des einzigen Bolts gleich neben dem Riss auf die Platte wechseln und rechts hoch zum Stand. Der Stand ist vom Riss her nicht ersichtlich, Friends zwischen 0.3 und 2 und Keile tun ihre Dienste.






Crack Baby!








Sonntag, 10. Juli 2011

Urlix

Zusammen mit Philipp und Röbi ging es an den Grimsel - mittlerweile schon fast meine Wohnstube :). Wir kletterten die Route 'Urlix', welche sich rechts der 'Fair Hands Line' und der 'Mummery' befindet. Im unteren Teil war die Route noch arg nass, so war die Kletterei mehr schmierig als schwierig. Die Route ist durchgehend plaisirmässig abgesichert, das Mitnehmen von Friends und Keilen erübrigt sich. Das Highlight der Route ist die 6b-Länge, welche plattig beginnt und dann richtig steil um eine Kante zum Stand herumführt.  Ansonsten gibt es nicht allzu viel zu erzählen, mir persönlich hat diese Route von den dreien am Pfeiler am wenigsten gut gefallen. Trotzdem war es eine gelungene Tour - mit zwei guten Kollegen am Seil  zu sein und es lustig zu haben, ist doch am meisten wert. Zum Dessert servierte ich Röbi und Philipp noch die 6b+-Platte der 'Mummery' (wohl eher 6a+ oder so, wenn man es mit anderen Routen/Gebieten vergleicht), welche wirklich schön ist und sich gut auflöst. Pünktlich zum Regenbeginn erreichten wir den Ausstieg :).





































Mittwoch, 6. Juli 2011

Klettern statt Jammern!

Feucht-Fröhliches am Chrindi

pe   Erste Symptome für eine ernsthaftere Kletterbesessenheit machen sich bemerkbar, wenn man sich trotz Wolkenbrüchen im ÖV auf zum Stockhorn macht und hofft, einige trockene Stellen Fels im südseitig exponierten Sektor Chrindi zu finden. Die gabs dann auch ab der dritten Seillänge von Goldmarie (6c). Die Kletterei startet hier etwas grasig und glitschig. Der Felsen wird aber schöner und kompakter, je höher man steigt. Die letze Seillänge (6c) bietet dann feine Schuppen und scharfe Fingerlöcher, wobei die Krux im obersten Viertel in einem Möglichst-Hoch-Steh-Problem mit feinen Griffen liegt (danke Yves für den souveränen Vorstieg!). Danach kletterten wir noch die ersten zwei Seillängen von Moudi (beide 6b), welche sich gut zusammenhängen lassen (60m).  Das Wagnis hat sich gelohnt, und beim Abstieg nach Erlenbach zeigte sich sogar noch die Sonia!



Die noch nasse 1.SL (6a+) von Goldmarie



Cassin und Huber beim Rauchen



Goldmarie die Vierte und Letzte



Dienstag, 5. Juli 2011

Camälion




Da uns das Wetter einmal einen Strich durch die Rechnung machte, gingen wir klettern anstatt in die Berge zu gehen. Da Meiringen von der Anreise ungefähr in der Mitte von meinem und Röbis Wohnort liegt, entschieden wir uns an den Grimsel klettern zu gehen. Viele Routen in der Handegg sahen noch nass aus und die Routen am Pfeiler der Gelmerbahn hatten wir schon gemacht (ausser Urlix, eine Woche später). So viel die Wahl auf die einzige Linie, die einen einigermassen trockenen Eindruck machte - Camälion. Zu Beginn ist die Route noch eher steil, danach überwiegt Plattenkletterei, die von der ausgewaschenen Badewanne bis zur aufgestellten Küchenabdeckung ziemlich die ganze Palette an Reibungskletterei zu bieten hat. Wir fandens trotzdem nicht allzu spannend, nach 14 Seillängen hatten wir es dann auch ein wenig satt und auch das Wetter war uns nicht mehr hold. Die Route ist eher übersichtlich abgesichert, d.h. ein paar Friends können nicht schaden - v.a. für den unteren Teil, dort hat es noch ziemlich viele Risse. Die Platten weiter oben weisen auch weite Abstände auf, da muss man einfach durch. Meistens löst es sich allerdings besser auf, als man vom Stand weg denkt. Mir persönlich hat z.B. die Mummery am Pfeiler von der Kletterei her besser gefallen aber Camälion ist absicherungstechnisch die ernsthaftere Tour von daher also auch nicht uninteressant.













6b+-Knallerplatte, a....glatt!


hab ich's mir doch gedacht, dass mir diese Stelle bekannt vorkommt!