Sonntag, 20. Februar 2011

Metro - Breitwangflue

Die Metro - erstbegangen von den Anthamattens - wartet normalerweise mit Schwierigkeiten von Wi6+ und A2 auf, da der Schacht nicht immer durchgehend mit Eis ausgekleistert ist. Da sie diesen Winter perfekt steht und man auf den Techno-Teil verzichten kann und diese Tatsache in den Eiskletterkreisen die Runde gemacht hat, ist es wohl nicht übertrieben bei der Metro von der Modetour des Winters 2011 schlechthin zu sprechen. Es erwartet einem eine Atmosphäre, die wohl noch am ehesten mit der Black Nova im Gasterntal zu vergleichen ist. Sie ist aber noch düsterer, da der Schacht im Gegensatz zur Black Nova enger und nach allen Seiten geschlossen ist. Auch ist sie bedeutend schwerer und anhaltender zu klettern als Black Nova. Es geht durchwegs über bizarre und filigrane Eisstrukturen dem Ausgang entgegen.

Wir übernachteten mit dem Zelt ca. 20 Minuten unterhalb des Einstiegs in den Schacht und waren um ca. 7 Uhr am Einstieg, eingeschüchtert von den Geräuschen einer anderer Seilschaft, die ebenfalls Metro klettern wollte. Hinter einer Seilschaft in diese Route einzusteigen bedarf schon einiger Lebensmüdigkeit, die ausbrechenden Eisbrocken werden aufgrund der "Geländestruktur" im Schacht fast zwingend auf die zu kletternde Linie fallen.

Nach dem flachen Einstieg ging es anhaltend bis zum Ausgang, den wir vier Seillängen und zwei Lawinenabgänge später erreichten. Der Neuschnee, der in der Nacht gefallen war, suchte sich seinen Weg u.a. den Schacht runter, was jeweils ziemlich unangenehm war. Deshalb verzichteten wir auf die Abschlusssäule und seilten oberhalb des Ausstiegsloches wieder durch den Schacht ab. Eine spektakuläre Tour, die in zukünftigen Wintern bei guten Bedingungen sicher oft begangen werden wird und eine gute Alternative zur Crack Baby darstellt.