Montag, 27. Juni 2011

Salbit Westgrat

Um ca. 5.30 Uhr sind wir in die erste Seillänge des Turm I eingestiegen. Eine Seilschaft die im Biwak übernachtet hat, hatte am Vorabend ihr Seil in der ersten Seillänge fixiert, so konnte ich bei den schwierigen Stellen ein bisschen schummeln. Eine gute Seillänge um warm zu werden, es hat einige strenge Piaz-Stellen und man muss die einfachste Linie ein wenig suchen aber dank dem Geschummel stehe ich relativ schnell am ersten Stand, der wie viele Stände mit einem Muniring ausgerüstet ist. Die Seilschaft, der das Fixseil gehört, hat sich bis Röbi den Stand erreicht hat, zu uns hochgejümart und wir lassen sie vorbei. Hinter uns folgen weitere drei Seilschaften. Nach der ersten Seillänge wird das Gelände einfacher, wir klettern trotzdem von Stand zu Stand , da ein gemeinsames Gehen am langen Seil wegen der Seilreibung nicht schneller ist. Ich finde nicht alle Stände und so bastle ich halt jeweils ein wenig.
Die letzte Seillänge auf den Turm I hat es noch einmal in sich, ein feine Rissspur in einer glatten Verschneidung, welche jedoch insbesondere mit kleinen Klemmkeilen hervorragend abgesichert werden kann. Nach der Abseilerei vom Turm I kommen zwei weitere knackige Risslängen auf den Turm II.



Ich als zu-wenig-im-Granit-Kletterer komme ganz schön arg ins Schwitzen. Zum Glück für mich können die Risse gut abgesichert werden und es hat einige Holzkeile drin, die notfalls auch als Tritte benutzt werden können :).

Drei schöne und einfachere Längen führen über den Turm II zur Abseilstelle.








Die erste Seillänge des dritten Turmes ist wieder einfacher, doch die zweite ist wieder hart. Man kann diese Stelle aber wiederum gut technisch lösen, sind die Bohrhaken doch so nahe beieinander. Von Turm III hat man eine grandiose Perspektive zurück auf Turm II und Richtung Gipfel.




Turm IV ist einiges länger, es braucht wieder drei Seillängen um ihn zu erklimmen. Es geht weiter im gleichen Stil, Risse und Risskamine, in denen man sich hochzwängen muss. Die Kunst dabei ist, nicht allzu viele Zwischensicherungen zu legen, da ansonsten die Seilreibung beim Nachsichern sehr stark ist und man sich beim Nachsichern noch mehr müde macht als beim Klettern. Die Routenfindung ist nicht allzu schwierig, bei Turm V verliere ich in einem allerdings sehr viel Zeit, weil ich die richtige Linie -trotz ausführlichen Erläuterungen von Hüttenwart Hans am Vorabend - nicht auf Anhieb finde. Ich klettere schliesslich den  originalen direkten Quergang anstatt ein paar Meter abzuklettern. Mit kleinen Freunden lässt sich die Rissspur geeignet absichern und ich kämpfe mich zum nächsten Rosthaken und mache weiter oben an einem Holzkeil und einem Friend Stand. Röbi schmiert es im Quergang prompt weg und hinterlässt ein grosses Stück Fingerhaut für die Nachwelt im Riss :).


Der Pendelquergang nach dem Turm V ist weniger spektakulär als angenommen und ist mit Halbseilen einfach zu meistern. Lustig wirds nochmal bei der Bohrhakenleiter. Meine Freikletter-Ambitionen gebe ich schon beim ersten Haken auf und teche mich den Rest der Seillänge hinauf.


Die nachfolgende Seillänge ist nochmals luftig abgesichert und geht in steiler Piazkletterei an der Kante zum Stand hinauf, einfach auf den Anpressdruck und die Gummimischung vertrauen! Nachher legt sich das Gelände und man gelangt in einfacher Kletterei auf den Gipfel. Wir erreichen nach ca. 13 h Kletterei den Gipfel und sind zufrieden es geschafft zu haben. Am Kletterstil könnte man noch etwas feilen, musste ich doch immer wieder mal schummeln aber vielleicht werde ich ja schon bald wieder hier sein ;)!












Sonntag, 26. Juni 2011

Hamavre

Nach der Anreise am Sonntag Morgen ging es Richtung Gemsplanggenstock um sich ein bisschen an den genialen Salbit-Granit zu 'akklimatisieren'. Eine passende Linie war schnell gefunden, 'Hamavre' 6 Seillängen zwischen 5c und 6b, sollte vor dem Nachtessen noch drin liegen. Die Route startet ca. 30 Meter links von 'Incredibile', in der sich an diesem Tag eine Viererseilschaft mehr schreiend als kletternd hoch plagte, wirklich 'incredibile' :). Die Geschichte ist schnell erzählt, die Route neu saniert und ohne mobiles Sicherungsmaterial stressfrei zu begehen, vormals steckten nur 2-3 geschlagene Haken pro Seillänge und war im alten Führer sicherlich nicht zu unrecht mit 'expo' angegeben. Platten und Risse wechseln sich ab und in der letzten Länge kommt nach einem balancetechnisch schwierigen Quergang noch eine steile Stelle. Abseilen geht am besten über 'Leviathan'. Zu deren Ständen gelangt man vom Ausstieg der 'Hamavre', wenn man ca. 150m zu einem Steinmann nach rechts absteigt (mit 60m-Seilen mit 4x abseilen, der erste Stand nach ca. 20m kann übersprungen werden).












weitere Fotos folgen...

Dienstag, 14. Juni 2011

Fête des Pères - Gastlosen

In Angesicht des nicht allzu stabilen Wetters verzichteten wir darauf, unseren ursprünglichen Plan - nämlich KiK zu klettern - in die Tat umzusetzen und fuhren in die Gastlosen um eine Route zu klettern, bei der sich ein Rückzug unproblematischer und schneller bewerkstelligen würde. Für Gastlosen-Verhältnisse schon fast ein epischer Zustieg von über einer Stunde :) führte uns zur 'Fête des Pères' an der Vanil de la Gobette. Gleich auf den ersten Metern der ersten Seillänge geht es schon zur Sache, während Köbu die Seillänge problemlos im Vorstieg meistert, schmiert es mich im Nachstieg prompt weg - Seildehnung olé - und schon bin ich wieder am Einstieg angelangt. Die zweite Seillänge gibt dann den Tarif der Route definitiv bekannt, dicke Waden bringen einem mehr als dicke Unterarme! Fast die ganze Länge anhaltend im 6c+-Bereich gilt es auf feinen Felsstrukturen anzutreten, während man mit den Händen hilflos nach Griff-Ähnlichem sucht, um sich jeweils aufzurichten.




Mit ein wenig Geschummel erreiche den Stand. Die nächste Seillänge geht relativ einfach vom Stand weg und erst gegen den Schluss der Länge kommt die Crux, die einem stehtechnisch wiederum einiges abverlangt. Danach folgt eine weitere einfachere Länge mit ziemllich viel Gemüse gegen Ende der Länge. Die nächste Länge hat es dann wieder in sich. Ein Quergang nach rechts, der sich sehr schön an guten Griffen auflöst, führt zu einer steilen Wand, deren freie Überwindung einem einiges an Fingerkraft und Beweglichkeit abverlangt.



Die darauffolgende 7a ist immer noch sehr technisch, doch hie und da hat es gute Schlitze zum Greifen. Für die Schlüsselstelle braucht es wiederum eine gehörige Portion Vertrauen in die Gummimischung, Fingerkraft kann aber auch nicht schaden, hat es doch winzige Griffe, die die Sache einfacher gestalten können. Auch diese Seillänge ist wieder sehr anhaltend und unglaublich kompakt.






Köbu der Plattengott nimmt die nächste 6c-Länge in Angriff. Gleich zu Beginn erwartet einen eine Platte, nachher wird es steiler und griffiger.



Leider konnte ich diese Länge nicht mehr klettern, weil heftiger Regen einsetzte und wir gezwungen wurden umzukehren. Schade, dass wir die Route nicht bis zum Schluss durchziehen konnten...


Die Route ist sehr gut abgesichert, das erspart einem viel Nervengeflatter, die Route verliert dadurch aber ein wenig an Reiz, da viel getrickst werden kann. Eine gute Tour um sich an 6c/7a-Platten anzugewöhnen und somit die Stehtechnik für ernsthaftere Touren zu verbessern.

Mittwoch, 1. Juni 2011

Eine Perle aus dem Archiv


Zusammen mit Philipp im Zen-Biwak...BEST PARTY EVER!
...oder was man in einer Biwakschachtel alles so macht, um die Zeit tot zu schlagen...."WHO LET THE DOGS OUT?"