Mittwoch, 31. August 2011

Medji!

pe  Trotz des tiefen Dollars entschieden wir uns gegen Californien für St. Niklaus, wo es rund eine Stunde vom Bahnhof entfernt auch wunderschöne Risse und Verschneidungen zu Piazen und Jamen gibt.


Piazen bis man sauer wird
(2.SL von Medji Original)


Rostfreier Stahl sorgt in den meisten Seillängen für nervenschonendes Klettern. Nur auf wenigen Metern sollte man die mittelgrossen Freunde auf der richtigen Seite seines Gstältlis wissen, wie z.B. im kurzen und fies abgerundeten Riss der 1.SL von Hand Tschämm:




Der Medji-Gneis braucht sich nicht vor seinem härteren Rivalen Granit zu verstecken – er ist super solid und griffig und hinterlässt schöne Kampfspuren an den Fäusten. Trotz des angegebenen 70m-Einfachseils entschieden wir uns für den Doppelstrang, um sicher wieder auf den Boden zu gelangen, was sich gut bewährte.


Die wunderschöne 2.SL der
Undendlichen Geschichte


Fissuren vom Feinsten in der 1.SL
von Rose ohne Dornen


Jam-Session in der 1.SL von AC/DC




HopHop!!

Sonntag, 28. August 2011

Obergabelhorn-Südwand



Eine der wenigen Hochtouren dieses Sommers führt Röbi und mich zur Obergabelhorn-Südwand. Schon der Aufstieg mit ständiger Aussicht zur imposanten Matterhorn-Nordwand ist eine schöne Sache. Das Arbenbiwak ist für ein Biwak sehr gut mit mehreren grossen Gaskochern und Töpfen ausgestattet. Sogar eine Flasche Wein lässt sich in den Kellergewölben des Biwaks finden und so gibts zu unserem standesgemässen Fondue sogar nach ein Glas gegorenen Traubensaft.





Es lohnt sich bei dieser Tour nicht allzu früh zu starten, da man bereits nach einer knappen Stunde am Einstieg ist und es spätestens dann schon einigermassen hell sein sollte, damit man die Route findet. Um ca. 5 Uhr gehen wir bei der Hütte los, um 6 steigen wir in die Route ein und um ca. 11 Uhr sind wir dann oben auf dem Gipfel. Im unteren Teil folgt man mehr oder weniger einer Rippe, bis man über einen Pfeiler auf das Kohlenband gelangt. Genaue Routenbeschreibungen erübrigen sich meiner Meinung nach, da es sicher viele Möglichkeiten gibt, um zu diesem Pfeiler zu gelangen. Man kann fast alles am gestreckten Seil gehen, es ist nirgends sehr schwer aber trotzdem immer anhaltend im dritten bis vierten Schwierigkeitsgrad. Die schweren Stellen sind meistens Risse oder Platten. Abzusichern ist alles selber, nur an einer Stelle stossen wir auf ein paar Schlaghaken. Vom Kohlenband folgen wir alles der Schuttrinne, welche ihrem Namen auch alle Ehre macht und kommen so wenige Meter neben dem Gipfel auf den Grat. Der Abstieg nach Zermatt über die Normalroute weist keine nennenswerten Schwierigkeiten auf, zieht sich dann aber doch noch ganz schön in die Länge.
































Sonntag, 21. August 2011

Piccola Spada - Titlis Nordwand

Der Einstieg

'expo'-Stelle der ersten Seillänge 7a+, die  Schlüsselstelle folgt allerdings erst weiter oben

Chickenheads in der 4. Sl 6c+


5 Sl., in der vermehrt selbst für die Absicherung gesorgt werden muss

zwischendurch hats brüchige Bänder

DIE NASE

loser Block + Cliff = Bomben-Stand à la Fäbu :)

Tiefblick garantiert, Fäbu gefällts

Posen ganz oben, oben ohne

DIE NASE von oben

 
An einem solch heissen Sonntag ist man froh, wenn man ein wenig im Schatten klettern kann, also nichts wie los an die Titlis Nordwand. In ca. 1,5h erreicht man den Einstieg. Zuerst folgt man dem Bergweg, der gleich nach dem Klettergarten Schlängge links hinauf zieht bis zu einer Alp danach  über Weiden und Geröllfelder zur Wand hoch. Die erste Seillänge ist meines Erachtens die schwierigste der elf Seillängen, da die Schlüsselstelle ziemlich obligatorisch zu klettern ist. Alles kein Problem, da die Stelle sehr sturzfreundlich ist :), wie ich nach einem 10m-Abflug festgestellt habe. Seillänge 2 und 3 kann man gut zusammenhängen, da beide einfach sind. In der vierten Seillänge geht es wieder zur Sache, mehr als 50m lange, anhaltende Kletterei an genialen Riesen-Chickenheads führen auf den Kopf eines kleinen Pfeilers. Die fünfte Seillänge startet mit steiler Wandkletterei und geht dann über in einen Riss, der selber abzusichern ist. Dank Fäbus intensivem Granittraining diesen Sommer, meisterte er diese Länge problemlos... Die zweite 7a+ der Tour ist eher plattiger Natur aber die Hakenabstände sind etwas moderater als in der ersten Seillänge. In der zweitletzten Seillänge erwartet einen dann noch ein wackliger, unangenehmer Aufsteher weit über dem Haken, ein kleiner Klemmkeil auf Fusshöhe gelegt, kann die Moral ein wenig beflügeln auch wenn er nicht vernünftig zu platzieren ist :). Gegen oben hin wird der Fels im Allgemeinen immer schärfer und die letzte Seillänge ist brutal scharf, Fäbu konnte vom Vorsteiger-und-Runout-Adrenalin profitieren, das den Schmerz ein wenig übertünchte, während ich im Nachstieg ziemlich am Leiden war. Diese Länge fand ich nochmals arg schwierig, hat man bis da doch schon einige schwere Längen geklettert. Wir beeilten uns mit Abseilen, damit wir zu einer vernünftigen Zeit wieder nach Engelberg zurückkommen würden, doch leider blockierte das Seil beim Abziehen. Eine 60m-Prusikaktion und zwei Abseillängen später waren wieder beim Einstieg. Merci Fäbu fürs Raufprusiken!!