Montag, 1. August 2011

Schreckhorn Anderson-Grat














Da ausnahmsweise doch einmal schönes Wetter angekündigt war, nutzten Röbi und ich die Gunst der Stunde um den Anderson-Grat am Schreckhorn zu begehen. Der Aufstieg beginnt gleich hinter der Hütte, man folgt dabei einem grossen Firncouloir, welches sich links eines Bachlaufes befindet. Man folgt diesem Couloir fast 1000hm, bis sich das Gelände öffnet. Wir mussten mehrmals den Bach überqueren und einmal standen wir vor einem Wasserfall, der uns nicht passierbar schien. Nachdem Röbi einen Versuch startete und dabei eine saftige Dusche kassierte, versuchten wir unser Glück weiter unten, um über eine Felsrippe aufzusteigen. Im Dunkeln schien es, dass diese Rippe erkletterbar sein könnte. Doch nach ca. 20m verhinderte eine Steilstufe ein ungesichertes Weiterkommen, zu unserem Pech war die Stelle auch überhaupt nicht absicherbar, da der Fels derart kompakt war. Zuerst Röbi und dann ich versuchten wir uns jeweils ungesichert aber bereits angeseilt um ev. den Nachsteiger von oben sichern zu können. Ich fand es ohne jegliche Sicherung allerdings zu heikel, diese plattige Stufe ohne Sicherung zu erklettern, da wir uns doch schon 20-30m über dem Couloir befanden. Wir kletterten in der Folge wieder ins Couloir ab. Mittlerweile war es hell geworden und ich sah 10m weiter oben eine Stelle, die unproblematischer aussah und tatsächlich fand ich einen guten Weg über die Stufe hinauf und wir befanden uns bald am Ende des Couloirs. Leider hatten wir bereits 2h auf unseren Marschplan verloren... Der Weg bis ins Nässijoch zog sich dann auch noch ganz schön und der Grat präsentierte sich uns in jungfräulichem Weiss. Wir kamen trotz Spuren und anhaltend heiklem Gelände einigermassen flüssig vorwärts. Mit dem Beschrieb des SAC-Führers findet man den Weg im Allgemeinen recht gut, es geht auch meistens der Gratkante entlang, ausser im ersten Teil des Grates, wo man den Grat verlässt, um auf eine markante Rippe zu gelangen. Dieser folgt man bis an ihr oberes Ende, wo sie sich in einer steilen Wand verliert und quert wieder einige Meter nach rechts hoch, um in der darauffolgenden Seillänge wieder auf den Grat zu gelangen. Kurz vor dem Gipfel hat es noch eine Steilstufe, die recht anstrengend zu klettern ist. Zum Schluss geht es über einen flachen Firngrat auf den Gipfel. Der Abstieg erfolgte per Normalroute und Motorenlärm...


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